EINE DOKUMENTATION
Panorama Herbertingen © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten
Bau und Streckeneröffnung Am 10. Oktober 1869 wurde die neun Kilometer lange Teilstrecke der Württembergischen-Allgäu- Bahn von Saulgau nach Herbertingen durch die Königlich Württembergischen Staats- Eisenbahnen (K. W. St. E.) eröffnet. Der technische Referent war Schlierholz sein Administrativreferent war Grundler. Das Bahnhofsareal hatte eine Dimension von 710 x 100 Meter. Die 84,54 Kilometer lange Gesamtstrecke ging am 15. August 1874 in Betrieb. Am selben Tag war auch die Eröffnung der 17,19 Kilometer langen Teilstrecke der Donautalbahn von Riedlingen nach Mengen. Die 92,67 Kilometer lange Gesamtstrecke ging am 26. Juli 1873 in Betrieb. Durch die Fertigstellung der Südbahn über Aulendorf ab 1869 hatten die Reisenden die Möglichkeit, in drei Richtungen zu fahren. Der außerhalb der Ortschaft befindliche Bahnhof Herbertingen war ein Trennungsbahnhof. Zur Eröffnung gab es ein 30,08 x 11,32 Meter großes Verwaltungsgebäude. Hinzu kamen ein Güterschuppen (27,22 x 8,59 Meter), eine Lokomotivremise (17,19 x 12,03 Meter) und drei Torfschuppen a´57,30 x 11,4 Meter.

Das Empfangsgebäude Herbertingen

Der traufenständige, zweistöckige Putzbau von 1862 mit Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) und Satteldach mit holzverzierten Dachgiebeln besaß auf der Ortseite einen stark hervortretenden Giebelrisalit mit deutlich abgeschrägten Gebäudekanten. Er diente als Treppenhaus zu den Obergeschossen, wo sich die Wohnungen der Bahnbediensteten befanden. Im Erdgeschoss waren Rundbogen- und Türen, in den Obergeschossen Segmentbogenfenster mit Schlagläden verbaut worden. Im Erdgeschoss befanden sich Wartesäle der verschiedenen Wagenklassen, ein Fahrkarten- und Gepäckschalter, eine Bahnhofswirtschaft sowie weitere Diensträume. Ein Abort ergänzte die Bahnhochbauten. Der Hausbahnsteig besaß eine Überdachung. Es gab einen befestigten Mittelbahnsteig. Die Gleisanlage war für den kleinen Bahnhof dem Verkehr entsprechend ungewöhnlich groß, da viele Reisenden im Bahnhof umsteigen konnten. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1890/91 wurde die Weichenstraße verlegt, eine Wagenwascheinrichtung errichtet, eine Zentralweichenstellung installiert, eine Gasfüllanstalt zur Beleuchtung von Personen- und Gepäck- und Bahnpostwagen sowie etwas später für die Bahnhofsbeleuchtung eingerichtet. 1904 bis 1906 wurde ein Stellwerk installiert und die Gleisanlage auf 6 Durchgangsgleise sowie mehrere Abstell- und Ladegleise erweitert. Es gab neun Doppelte Kreuzungsweichen. Ein Lokbahnhof mit dreiständigem Rundlokschuppen mit Drehscheibe und Rechteckremise und zwei teilüberdachte Inselbahnsteige entstanden. 1908 wurde der Namenszusatz „Hauptbahnhof“ von der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K. W. St. E.) in Bf. geändert. Am 15. Januar 1909 wurden Bahnsteigsperren eingerichtet. Wer auf den Bahnsteig wollte, musste eine Bahnsteigkarte kaufen. 1926 erhielt der Bahnhof jeweils ein Stellwerksgebäude in den Bahnhofsköpfen. 1929 erhielten die Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke AG (RWE) einen eigenen Gleisanschluss im östlichen Bahnhofsbereich. In den 1930er-Jahren entstand der Stellwerksanbau mit Befehlsblock auf dem Hausbahnsteig. Am 29. April 1968 ließ die Deutsche Bundesbahn (DB) den Lokschuppen abreißen. Ein Gleisanschluss führte zum Schredder Werk Herbertingen GmbH, das Metalle und Holzverbundstoffe recycelt. 1973 wurde von der Deutsche Bundesbahn (DB) ein modernes Stellwerk in Betrieb genommen und die alten Stellwerke von 1926 stillgelegt, die Formsignale zurückgebaut und die Doppelkreuzweichen durch normale Weichen ersetzt. Die Stellwerksgebäude wurden später abgerissen. Am 1. April 1995 stellte die Deutsche Bahn AG (DBAG) den Gepäck- und Expressgutverkehr ein. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde an eine Privatperson verkauft, die das Dach sanierte. Die Stellwerksräume wurden an die DBAG vermietet.
Die Eisenbahn “kam” am 10. Oktober 1869 nach Herbertingen. Also 34 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Herbertingen hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner (Ende 2022 waren es 4.805 Einwohner).
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Bahnstation Herbertingen

Planung und Konzession
Bahnhof um 1900
Luftaufnahme
Bilder Herbertingen
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