Bau und StreckeneröffnungDer Bau der Strecke Deutz - Gießen erfolgte in mehreren Teilstrecken. Der Bahnhof Herborn liegt am letzten 54,66 km langen Teilstück von Burbach (Kr. Siegen) über Haiger nach Gießen. Am 23. Januar 1862 eröffnete die Gesamtstrecke.
Das Empfangsgebäude Herborn (Dillkreis)
Das Empfangsgebäude wurde schon am 12. Januar 1862 in Betrieb genommen.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder ÄnderungenAb 1890 begannen die Bauarbeiten an der 43 km langen Strecke von Niederwalgern nach Herborn, die am 1. August 1902 eröffnet wurde.Das zweite EmpfangsgebäudeNach dem Stadtbrand von 1904 wurde nach Planung des Architekten Ludwig Hofmann ein neues Empfangsgebäude gebaut, dass das alte Bahnhofsgebäude 1908 ersetzte. Das Gebäude wurde im Stil der Neorenaissance errichtet und dem Postgebäude auf den Bahnhofsvorplatz angeglichen. Dies war aufgrund des Baubeginns der Strecke nach Montabaur notwendig geworden. Die Gleisanlagen wurden entsprechend erweitert.Der Bahnhof besaß eine Güterabfertigung und gehörte 1938 zur RangklasseII.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 1. Juni 1910 eröffnete die Preußischen Staats-Einsenbahnhen den letzten Streckenabschnittt der 74,3 km langen „Westerwalquerbahn“ von Herborn nach Montabaur. Damit wurde der Bahnhof Herborn zum Bahnknoten.•Der Eisenbahnbetrieb wurde auch auf der Strecke nach Montabaur ab 1980 bis 1995 eingestellt.•Am 9. Juni 2001 wurde der Zugverkehr auf der Strecke nach Niederwalgern endgültig eingestellt und die Gleise 2006 zurückgebaut. Was hat sich verändert, was ist gebliebenDie Stadt Herborn kaufte das Stationsgebäude und sanierte es zwischen 2015 und 2018.Das Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz.
Bilder Herborn
Bahnhof von 1904
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 23. Januar 1862 nach Herborn. Also 27 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Herborn hatte zu diesem Zeitpunkt 2.398 Einwohner (Ende 2017 waren es 20.688 Einwohner).
Planung und KonzessionDas Königreich Preußen hatte Pläne die Kohlegruben des Ruhrgebiets mit den Eisenerzvorkommen im Siegerland zu verbinden. Dabei sollte auch die preußische Enklave Wetzlar eingebunden werden. Die geplante Bahnstrecke musste dabei durch das Herzogtum Nassau geführt werden. Dafür war eine Konzession vom Herzogtum Nassau notwendig, die von Preußen einige Zugeständnisse erforderte.Am 18. April 1855 wurde durch Preußisches Gesetz (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr. 14 Seite 235) und Preußische Konzession vom 26. Juli 1855 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr. 33 Seite 564) für den Bau und Betrieb einer Strecke von Köln über Betzdorf nach Gießen an die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft vergeben.Am 14. Mai 1908, 28. Mai 1913 und vom 26. März 1915 erhielt die Preußische Staatseisenbahn die Konzession zum Bau und Betrieb der Dillstrecke von Siegen-Weidenau nach Gießen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1908 Nr. 21 Seite 117, Jahrgang 1913 Nr. 26 Seite 280 und Jahrgang 1915 Nr. 18 Seite 66)Durch Preußisches Gesetz vom 11. Mai 1888 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1888 Nr. 11 Seite 80) erhielten die Preußischen Staatseisenbahnen die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Niederwalgern nach Herborn.Durch Preußisches Gesetz vom 6. Juni 1905 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1905 Nr. 21 Seite 237 und Jahrgang 1910 Nr 26 Seite 141) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Herrborn nach Montabaur.