Bau und StreckeneröffnungDie „Sennebahn“ von Paderborn nach Bielefeld wurde von den Preußische Staatseisenbahnen in zwei Teilabschnitten gebaut. Der südliche Teil zwischen Sennelager und Schloß Holte wurde am 1. Oktober 1902 fertiggestellt und damit auch die 92,6 Kilometer lange Gesamtstrecke.Im Bahnhof gab es ein Haupt- und ein Umfahrgleis sowie ein Ladegleis, das zum Güterschuppen führte.
Das Empfangsgebäude Hövelhof
Das einstöckige Stationsgebäude aus Fachwerk mit Backsteinfüllung wurde im Jahr 1902 in Betrieb genommen. Das Gebäude war ein Typenbau mit einem etwas erhöhten Mittelbau. In ihm befand sich ein Warteraum mit Fahrkartenschalter. Im Gebäude gab es im Dachgeschoss eine Wohnung. Der giebelständige Mittelbau wurde von zwei kleinen, ebenfalls aus Fachwerk errichteten, traufenständigen Flügelbauten abgeschlossen. Ein kurzer Verbindungsbau verband das Stationsgebäude mit einem kleinen Güterschuppen. Südlich des Stationsgebäudes entstand ein separates Aborthäuschen. Ein Wohnhaus mit Stallgebäude für die Bahnbediensteten entstand in der Nähe des Bahnhofs.Nach anfänglicher Kritik brachte der Bahnanschluss der Gemeinde einen wirtschaftlichen Aufschwung.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse IV.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 19. April 1903 eröffnete die Teutoburger Wald-Eisenbahn ihre Strecke zwischen Gütersloh Nord und Hövelhof. Dadurch mussten die Gleisanlagen erheblich erweitert werden. Zusätzlich wurden Rampen gebaut und der Güterschuppen verlängert sowie ein Stellwerksanbau errichtet. Ein Gleisanschluss zu einem Industriebetrieb entstand.•1949 erhielt der Bahnhof eine kleine Lokomotive für den Rangierdienst.•1978 wurde der Personenverkehr auf der Teutoburger Wald-Eisenbahn eingestellt.•1980 riss man das Wohnhaus mit Stall ab.•2003 ließ die Deutsche Bahn AG (DB AG) den Güterschuppen abreißen. Der Verbindungsbau blieb erhalten.•2013 sanierte die DB AG die Sennebahn. Die Bahnsteige wurden erneuert und die Gleise auf das Notwendige zurückgebaut. Das Stellwerk ging aus dem Betrieb und wurde abgerissen. Die restaurierte Rangierlok ist als Industriedenkmal neben dem Empfangsgebäude aufgestellt worden.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDer Bahnhof wurde aufwendig saniert. Dabei ist das Gebäude verklinkert und der Eingang mit einer großen, verglasten Glaswand versehen worden. Auf der Bahnsteigseite entstand ebenfalls eine Glaswand mit Windfang. Im Seitenflügel baute man eine Glastür mit zwei Sprossenfenstern ein, um an das Stellwerk zu erinnern. Durch die Umbaumaßnahmen, die dem heutigen Zeitgeist entsprechen, hat das Empfangsgebäude nur noch wenige Gemeinsamkeiten mit seinem ursprünglichen Aussehen.
Bahnhof um 1910
Luftaufnahme
Bilder Hövelhof
Die Eisenbahn “kam” am 1. Oktober 1902 nach Hövelhof. Also 67 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Hövelhof hatte zu diesem Zeitpunkt 2.000 Einwohner (Ende 2019 waren es 16.281 Einwohner).
Bahnstation Hövelhof
Hövelhof - Bf - EHOVH2 : 41A1 : 4K05-Sep20
Planung und KonzessionAm 3. Juni 1896 wurde die Genehmigung (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1896 Nr. 13 Seite 100) zum Bau und Betrieb einer Strecke von Paderborn nach Brackwede an die Preußische Staatseisenbahnen vergeben.Durch Preußische Konzession vom 10. Februar 1902 (Amtsblatt der Regierung zu Münster (Westf) Jahgang 1902 Nr 10 Seite 61) erhielt die Teutoburger Wald-Eisenbahn-Gesellschaft in Berlin die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke zwischen Gütersloh und Hövelhof.