Bau und Streckeneröffnung1868 begann die Hessische Ludwigsbahn mit den Bauarbeiten an der „hessischen Odenwaldbahn“. Am 24. Dezember 1871 war die Einweihungsfeier des Streckenabschnitts zwischen Groß Umstadt und Erbach (Odenwald). Die Gesamtstrecke der hessischen „Odenwaldbahn“ wurde am 27. Mai 1882 eröffnet. Der Bahnhof hieß ursprünglich Mümling-Grumbach.
Das Empfangsgebäude Höchst Mümling-Grumbach
Das Empfangsgebäude aus Backstein war ein Typenbau, der 1892 eröffnet wurde. Es war ein traufenständiges, zweistöckiges Gebäude mit Segmentbogenfenstern. Der Fries, die Fenster- und Türbogen waren mit ornamentalem Ziermauerwerk aus dunklem Klinker gemauert worden. Zur Bahnsteigseite hatte das Gebäude einen Risalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt). Im Erdgeschoss befanden sich der Wartesaal mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss gab es Wohnungen. Etwas abseits vom Stationsgebäude war ein Güterschuppen mit Rampe errichtet worden. Er war an der Gleisseite etwas erhöht und besaß ein Schrägdach.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Das dritte Stockwerk des Empfangsgebäudes wurde nachträglich aufgestockt und der Giebel des Risalits entfernt. Der Hausbahnsteig erhielt eine Überdachung.•Die Deutsche Bundesbahn baute in den 1950/60 Jahren einen Stellwerksraum auf dem Hausbahnsteig.•Die Deutsche Bahn AG nahm das Stellwerk am 2. Oktober 2008 aus dem Betrieb. Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude wurde verkauft. Das Stationsgebäude steht unter hessischen Denkmalschutz. Die 24 Meter hohe Eiche vor dem Empfangsgebäude ist ein Naturdenkmal.
Planung und KonzessionMit Hessischer Konzession vom 20. Dezember 1865 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1866 Nr 6) erhielt die Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von Babenhausen (Hessen) nach Groß Umstadt.Durch Badisches Gesetz vom 29. Juni 1904 und Staatsvertrag zwischen Baden und Bayern vom 27. Oktober 1901 (Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 1904 Nr XV Seite 125) und Staatsvertrag zwischen Hessen und Bayern vom 12. April 1905 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1906 Nr 3 Seite 23) erhielten die Badyerische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Großostheim-Bezierksgrenze nach Höchst (Odenw).