EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung

Am 22. August 1877 eröffnete die

Westholsteinische Eisenbahn-

Gesellschaft ihre Strecke zwischen

Neumünster und Heide sowie die

16,62 Kilometer lange Stichbahn von

Heide nach Karolinenkoog. Von hier konnte mittels Dampffähre, die am 6. August 1878 in

Betrieb genommen wurde, nach Tönning übergesetzt werden.

Das Empfangsgebäude Heide (Holst)

Das traufenständige, zweistöckige und spätklassizistische Stationsgebäude in Insellage mit Mittelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) an Orts- und Gleisseite. Der Putzbau besaß Rundbogenfenster und Türen auf allen Stockwerken. Die Fassade hatte Eckquaderungen und vereinfachte Lisenenrahmen (vertikale Mauerverstärkung ohne Verzierung). Traufenständige, einstöckige Anbauten für Betriebsräume und die Güterabfertigung ergänzten beidseitig das Bauwerk. Ein Treppenhaus führte zum Obergeschoss, wo sich die Wohnungen der Bahnbediensteten befanden. Durch die Insellage konnte das Bahngebäude nur über eine einseitige Schrankenanlage erreicht werden. Was später zu einem ernsthaften Problem wurde, da die Schließzeiten der Schranke durch den zunehmenden Zugverkehr immer länger wurden. Im Erdgeschoss gab es Warteräume, Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Der Bahnhof erhielt eine Lokstation, die gegen Ende der 1870er-Jahre zum Bahnbetriebswerk ausgebaut wurde. Es besaß eine Drehscheibe mit einem siebenständigen Ringlokschuppen. Der Bahnhof besaß eine Güterabfertigung und gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Am 1. November 1878 wurde eine Zweigstrecke durch die Wesselburen-Heider Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen. Am 1. Januar 1883 begann der Zugverkehr auf der Verlängerung bis Büsum. Am 1. Januar 1888 entstand eine Strecke von Heide über Husum zur dänischen Grenze. 1902 erhielt die städtische Gasanstalt einen Gleisanschluss. Am 11. Juli 1905 eröffnete die Kleinbahn „Norderdithmarsche Ringbahn“ ihre Strecke von Heide nach Delve (Nordstrecke). Die Verlängerung nach Pahlhude wurde am 1. Juli 1905 in Betrieb genommen. Am 23. Dezember 1905 wurde die Reststrecke eröffnet. Die Kleinbahn besaß ein eigenes Stationsgebäude gegenüber dem Gebäude der Staatsbahn. Eine Gleisverbindung zwischen Klein- und Staatsbahn erlaubte den Austausch von Waggons. Über einem zyklopischem Klinkermauerwerk des Sockels wurde 1911 ein Wasserturm mit kupfergedecktem Zeltdach errichtet. Er besaß ein auskragendes Treppenhaus. 1937 entstand das Stellwerk Hs. Am 23. September 1937 wurde der Eisenbahnverkehr auf der Kleinbahn eingestellt und am 20. August 1938 deren Gleise zurückgebaut. 1941 wurde das heute noch vorhandene Stellwerk Hf in Betrieb genommen. 1952 schloss die Deutsche Bundesbahn (DB) das Bahnbetriebswerk. In den 1990er-Jahren wurden die verbliebenen Bauwerke abgerissen. Im November 2010 wurden die alten Stellwerke aus dem Betrieb genommen und durch ein Modernes ersetzt. Im Mai 2011 wurden das alte Stationsgebäude abgerissen. Am 26. September 2014 wurde der Bahnhof von der Deutsche Bahn AG (DBAG) nach umfangreichen Umbauten neu eröffnet. Ein integriertes, einstöckiges Gebäude am Hausbahnsteig besitzt ein Reisezentrum sowie Backshop und Kiosk. Ein überdachter Inselbahnsteig und ein weiterer Seitenbahnsteig entstanden. Durch eine Unterführung können die Bahnsteige erreicht werden. Was hat sich verändert, was ist geblieben Vom alten Bahnhof ist bis auf das alte Stellwerksgebäude von 1941 praktisch nichts mehr vorhanden. Das Stationsgebäude der Kleinbahn wurde von der Stadt Heide saniert und dient als Verwaltungsgebäude.

Bahnstation Heide (Holst)

Bahnhof um 1900
Luftaufnahme
Bilder Heide (Holst)
13,00 Planung und Konzession Westerland - Hamburg-Altona Westerland Hamburg-Altona
Stationsgebäude der Kleinbahn Neumünster - Büsum Neumünster Büsum