Bau und StreckeneröffnungDas erste 54,49 km lange Teilstück der „Badischen Odenwaldbahn“zwischen Heidelberg und Mosbach (Baden), wurde am 23. Oktober 1862 eröffnet. Diese Strecke wurde auf Drängen des Königreichs Bayern errichtet, das eine Verbindung zu seiner „Pfälzischen Ludwigsbahn“ nach Ludwigshafen wünschte. Zu diesem Zeitpunkt dürfte Schlierbach, wenn überhaupt, nur ein einfacher Haltepunkt gewesen sein.Erst nach der Eröffnung der „Neckartalbahn“ am 24. Mai 1879 nach Eberbach und weiter nach Bad Friedrichshall-Jagstfeld erhielt Schlierbach sein Empfangsgebäude. Da sich Ziegelhausen auf der anderen Neckarseite befindet, wurde der Bahnhof später als Schlierbach/Ziegelhausen benannt. Der Buntsandstein für ein neues Empfangsgebäude kam aus den Steinbrüchen in Ziegelhausen.
Das Empfangsgebäude Heidelberg-Schlierbach/Ziegelhausen
Das traufenständige Gebäude verfügte über eine Schalterhalle mit Fahrkarten- und Expressgutschalter sowie Warteräume. In den einstöckigen Anbauten waren ein Güterschuppen und eine Bahnhofsgaststätte untergebracht. Im Obergeschoss des Mittelteils befanden sich Wohnungen für das Bahnpersonal.Der Bahnhof Schlierbach.Ziegelhausen gehörte 1938 zur Rangklasse III.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist in einem guten Zustand und wird seit 2001 von einem Blumenhandel genutzt.
Bilder Schlierbach
Luftaufnahme
Bahnstation Heidelberg-Schlierbach
Heidelberg-Schlierbach - Hp - RSRH2 : 86B3 : SD38-Aug18
Planung und KonzessionDas Königreich Bayern war an einer Eisenbahnverbindung nach Ludwigshafen zu seinem 1816 zugesprochenen Gebiet des Rheinkreises interessiert. Dafür war ein Vertrag zwischen Baden und Bayern notwendig. Um die Strecke nicht durch das hessische Ausland führen zu müssen, wählte man einen Umweg über Meckesheim und Aglasterhausen nach Neckarelz und dann weiter bis zum bayerischen Würzburg.Durch Badisches Gesetz vom 27. April 1860 (Badisches Regierungsblatt XXIII vom 5. Mai 1860 Seite 147) erhielten die Badische Staatseisenbahnen die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Heidelberg bis zur Grenze nach Bayern. Der Bau der Strecke Mosbach (Baden) Würzburg wurde durch den Staatsvertrag zwischen Baden und Bayern vom 27. Januar 1862 geregelt (Badisches Regierungsblatt XXXVI Jahrgang 1862 Seite 303).Durch Badisches Gesetz vom 16. April 1870 (Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 1870 Nr XXVII Seite 331) erhielt die Badische Staatsbahn die Konzession zum Bau und Betrieb einer Verbindung von Neckargemünd zur Bezirksgrenze Jagstfeld.Der Bau der Strecke von Neckargemünd - Neckarelz wurde durch Staatsvertrag zwischen Baden und Hessen vom 19. Februar 1874 und durch Staatsvertrag zwischen Baden und Württemberg vom 29. Dezember 1873 (Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 1875 Nr XVIII Seite 220) geregelt.